Donnerstag, 29. August 2013

Der Gong

In unserer Karate-Schule haben wir die Gewohnheit die Kinder, vor dem Training, spielen zu lassen. Ein paar von ihnen kommen sogar bis zu einer halben Stunde vorher, um möglichst lange spielen zu können. Das lassen wir gerne zu, weil es uns bewusst ist, dass sie in der Schule waren, danach kamen die Hausaufgaben (das hoffen wir wenigstens!) und die Bewegung ist mal wieder auf der Stecke geblieben. Dann, völlig unaufgefordert, Punkt um 18:00 Uhr, schlägt irgendein Kind den Gong. Ganz schnell wird es ruhig im Dojo. Wenn jemand mit dem Ball gespielt hat, räumt er ihn schnell auf und in wenigen Sekunden wird eine Linie gebildet. Zuerst kommt die Meditation (Mokuso), dann der Angruß.

Das ist für uns jedes mal ein Geschenk, welches wir von unseren Karate-Kindern bekommen. Und wir schenken ihnen etwas: Ein Ritual. Das gibt uns, Kinder und Trainer, Struktur und Disziplin, mit allen positiven Aspekten die darin beinhaltet sind. Wir pflegen es sehr gerne!

Dienstag, 27. August 2013

Was ist eigentlich Erfolg?

Wenn man das Wort "Erfolg" hört, tendiert man allgemein schnell dazu, an einen finanziellen Erfolg zu denken. Das ist durchaus richtig, aber sehr einschränkend! Es gibt erfolgreiche Menschen, welche ihren Erfolg unabhängig vom Finanziellen in anderen Bereichen gefunden haben (Musiker, Wissenschaftler, Sportler, Künstler, usw.).
Jeder von uns hat eine andere Vorstellung von Erfolg. Für gesellige Leute bedeutet erfolgreich sein, gute Kontakte mit anderen Menschen zu haben. Dominierende Persönlichkeiten sehen Erfolg in einer einflussreichen Position. Eine gelungene qualitativ hochwertige Arbeit ist auch ein Erfolg. Das Bekämpfen und Besiegen einer schweren Krankheit ist ein großer Erfolg. Heute besser zu sein als gestern ist ein Schritt nach vorne, also auch ein Erfolg! Es liegt immer an der Betrachtungsweise und an die Zielsetzung von jedem von uns, die Liste ist sehr lang.

Wichtig ist, sich die Frage zu stellen: Wo bin ich und wo will ich hin? Und noch wichtiger ist, eine passende Antwort dafür zu haben oder zu finden.   

Sonntag, 25. August 2013

Kleine große Abendteuer aus dem Park um die Ecke


In der kleinen Ortschaft in der ich wohne, zwischen einer Reihe an Häusern, gibt es eine schöne grüne Fläche. Ich habe sie "Park" getauft. Wenn ich morgens arbeiten gehe, laufe ich einen kleinen "Umweg" und gehe durch den Park. Dort habe ich schon ganz tolle Dinge erlebt. Z.B. wie ein frecher kleiner Vogel mit eine Katze ein gefährliches Spiel getrieben hat, ohne sich fangen zu lassen. Oder wie ein Eichhörnchen mich ganz interessiert angeschaut hat, ohne weg zu laufen. Schön ist auch zu sehen, dass junge Eltern ihre kleine Kinder in den Kindergarten bringen und dabei teilweise intensive Gespräche führen. Natürlich dürfen die Hundebesitzer, mit ihren Hunden, in einem Park auch nicht fehlen ... Ja, nebenher, führe ich meine Isometrischen- und danach meine Atemübungen durch. Sie sind Bestandteil meines Morgen-Trainings. Wenn ich im Geschäft ankomme, bin ich voll wach und, mit ein bisschen Glück, habe ich vielleicht eine zusätzliche Freude erlebt. Ich habe einfach entschieden, in der Gegenwart zu leben. Das Ergebnis ist, dass ich die schönen Dinge des Lebens selten übersehe ...

Freitag, 23. August 2013

Meine Inseln gegen Stress

Jeden Tag funktionieren wir in unseren verschiedenen Rollen. Als Schüler oder Lehrer, Angestellte oder Selbstständige, Kinder oder Eltern. Eventuell auch als Verantwortliche oder Vorbilder. Es ist unabhängig davon, was wir machen, wir haben einfach zu funktionieren und oft glauben wir sogar frei zu sein und zu entscheiden. In der Regel aber, sind wir freiwillige Gefangene. Das ist nicht unbedingt negativ, es ist nur Fakt! Es bedeutet jedoch, dass wir Energie benötigen, um all unsere Aufgaben bewältigen zu können. Dafür sollten wir immer mal wieder eine Pausen einlegen, die uns ermöglicht aufzutanken.
Ich persönlich habe verschiedene Methoden. Die bekanntesten unter meinen Freunden sind das Dôjô und selbstverständlich der Espresso! Ich bezeichne sie als Inseln: Dort bin ich weg von sämtlichen Belastungen. Befinde ich mich auf einer meiner Inseln, kann man mich nicht anrufen, nicht mit ungewollte Themen ablenken, in keiner Form stressen! Ich bezeichne mich als glücklicher, weil ich Inseln in meinem Alltag habe. Was ist Eure Insel?

Mittwoch, 21. August 2013

Eine besondere Person

Andreas Unterthiner
Ich kenne Andreas Unterthiner nur mit einem Lächeln im Gesicht. Wenn er über ein unangenehmes Thema spricht, kommt keine Aufregung zum Ausdruck, sondern Gelassenheit, auch wenn die Situation von der er spricht, etwas negatives für Ihn bedeutet. Seine Erzählungen enden immer gleich: Mit einer Lösung!

Meiner Meinung nach, entspricht Andreas der Person, welche in der Regel als Meister einer Kampfkunst verstanden wird (wobei sein lockerer Country-Stil dies nicht unterstreicht).

Er praktiziert und lebt verschiedene Kampfkünste. Im Judô trägt er den 3. Dan, im Jiu Jitsu den 5. Dan. Vor kurzen hat er die Prüfung zum 5. Meistergrad im Sambo (eine russische Kampfkunst) erfolgreich absolviert. Das ist ein Zeichen der Anerkennung von einer sehr ausgereiften Persönlichkeit, welche die Kampfkunst außerhalb der Trainingshalle repräsentiert, jemanden der über die Technik hinaus seine Kampfkunst verstanden hat. Andreas leitet das Jiu-Jitsu- und Sambo-Training im Turnverein in Uhingen. Weitere Informationen und Aktualitäten über ihn befinden sich auf seiner Internetseite: MA-R-S. Im Berufsleben ist er Polizist.

Ich wünsche Andreas auf seinem Kampfkunst-Weg weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Sonntag, 18. August 2013

"Was wir von Japanern lernen können" - Artikel in Toshiya

In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Toshiya, von Marié Niino, gibt es einen sehr interessanten Artikel: "Was wir von Japanern lernen können". Der Karateka-Autor, Jens Plachetka, war in Japan und berichtet von diversen Erfahrungen die er dort erlebt hat und welche ihn beeindruckt haben. Zum Thema Sauberkeit berichtet Plachetka u.a. darüber, dass niemand etwas auf dem Boden wirft, jeder trägt seinen Beitrag dazu bei, die Städte sauber zu halten. Sollte doch versehentlich etwas  auf den Boden fallen, so hebt es die nächste Person auf, die es wahrnimmt.
Eine vorbildliche Einstellung die bei uns auch funktionieren könnte.

Bsp.: im Kino, bevor man raus geht, kann man die Popcorntüte und die Getränkeflasche wegräumen und evtl. beim vorbeigehen auch den Müll eines Fremden wegräumen. 

Es kostet nichts, es bereichert uns nur, weil dies nur eine kleine Übung ist, um unser eigenes Ego etwas zu zähmen! 

Freitag, 16. August 2013

Morgenstund hat Gold im Mund – auch im Urlaub

"Wirklich?" werde ich gefragt, wenn ich erzähle, dass ich immer wieder im Urlaub sehr früh aufstehe, um am Strand zu trainieren. Das ist toll und es kostet mich keine Überwindung! Das Rezept? Ganz einfach: Eine Macke! Ich habe Einige, eine davon (vielleicht die Größte, gleich gestellt mit dem Espresso) heißt Karate. Sie ermöglicht mir, im Urlaub, mit Freude meine Übungen beim Sonnenaufgang durchzuführen. Der Rausch der Meereswellen, der Anblick der Möwen, die angenehme frische Luft der Frühstunden, der Sand, der das Gleichgewicht viel mehr fordert als der Dôjô-Boden ... einfach idyllisch! Abgesehen davon, dass hinterher das Frühstück besser schmeckt und dass ich das Gefühl habe, etwas aktiv gewesen zu sein, die ungewöhnlichen Umgebung, in der puren Natur, stimulieren meine Karate-Kreativität. Ich bekomme gute Ideen, welche ich später im Dôjô ausprobiere und verfeinere. Ich kann es nur jedem empfehlen, der so eine Liebe zu Karate empfindet, die leicht an einer Macke angrenzt ...

Dienstag, 13. August 2013

Ein geistig geführten Kampf

Die zwei Kämpfer standen sich gegenüber, jeder in der eigenen, komplett entspannten Kampfstellung, der Blick abwesend, die Atmung ruhig. Nur die Muskeln die sie für die eingenommenen Haltungen benötigten, befanden sich in einer minimal nötigen Anspannung. Doch die Spannung stieg an. Man konnte sie sehr deutlich spüren, sie war fast anfassbar. Die Kampfdistanz war so groß, dass jeder der beiden Kämpfer, seinen Angriff augenblicklich und ansatzlos jederzeit starten konnte. Sie pflegten immer wieder miteinander zu kämpfen, weil die Jahre des gemeinsamen Trainings, ihnen zeigte, dass sie nie aufhören würden sich weiter zu entwickeln, solange sie Freude dabei empfinden. Eine kleine Veränderung der Fußposition des Einen, zwang den Anderen dazu seine Stellung zu vertiefen und die Spannung wuchs. Jetzt war es klar: Eine einzige Aktion würde den Kampf der zwei Freunde beenden. Möglicherweise würde nur ein geübtes Auge das Geschehen erkennen können.
Plötzlich, mit einem ruhigen Schritt nach hinten, verließ einer der zwei Kämpfer seine Kampfstellung. Blitzschnell löste sich die Spannung. Lachend sagte er zu seinem Freund: "Deinen Kizami zuki (Fausttechnik mit der vorderen Hand), hätte ich weder abwehren, noch zuvorkommen können". Sein Trainingspartner, der inzwischen auch seine Kampfhaltung verlassen hatte, nickte lächelnd mit dem Kopf. Es war für ihn schön festzustellen, dass sein Freund den unmittelbar bevorstehenden und effizienten Angriff erkannt hatte.
Nach dieser kurzen Pause begannen die zwei Kämpfer wieder miteinander zu trainieren, voller Freude – wie immer. Es was eine stille Bestätigung des hohen Niveaus, welches die zwei Freunde erreicht hatten, dieses bedarf keiner Handlung.

Montag, 12. August 2013

Ein lehrreiches Gespräch

Einst besuchte mich ein Kunde – ein 90-jähriger Mann – im Geschäft, der Fotoarbeiten benötigte.
Es kam zu einem netten Gespräch. Dabei erzählte er mir: "Man soll aus jeder Lebensphase etwas lernen. Ich habe den Krieg miterlebt. In jenen jungen Jahren war das Überleben das Wichtigste. Nach dem Krieg war die Arbeit wichtig: Der Wiederaufbau des Landes stand im Vordergrund. Danach kam die entspannende Phase, das Gründen einer Familie und die Erziehung. Jetzt bin ich Rentner und erlebe eine neue Aufgabenphase: Ich helfe meinen Nachbarn."
Ich stand nur da, mit offenem Mund, und bewunderte den Mann, der ständig ein Sinn für sein Leben gefunden hatte. Er hat sich sogar zum Schluss dafür entschuldigt, mir zu viel erzält und damit Zeit geraubt zu haben. Ich bin ihm dankbar dafür und bewundere ihn heute immer noch.

Samstag, 10. August 2013

Ein ganz normaler Krieger des Lichts

Paulo Coelho hat in seinem Buch "Handbuch des Kriegers des Lichts" geschrieben: "Ein Krieger des Lichts glaubt. Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder."
Jeder von uns hat in seinem Leben schon mal gedacht, in irgendeiner schweren Situation, dass es nicht weiter geht. Und nachdem alles, was angefasst wird, schief geht, wird man in dieser hoffnungslosen Einstellung nur bestätigt. Man bekommt ein Gefühl von Machtlosigkeit und man sieht keinen Ausweg mehr. Doch, das Blatt wendet sich, es geht irgendwie weiter.
Für Paulo Coelho kann jeder ein Krieger des Lichts sein, mit Stärken und Schwächen. Wir können sehr viel verändern. Vielleicht durch das Glauben an unsere eigenen Kräfte, oder an jemanden der über uns steht. Wir können an Zufälle glauben oder auch nicht. Es ist alles richtig, nur eins dürfen wir nicht zulassen: Geschehen lassen. Wir kennen doch den Spruch "Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung". Das wichtigste ist, das eigene Leben anzupacken, in die gewünschte Richtung lenken und das eigene Schicksal formen, egal an was wir glauben.

Donnerstag, 8. August 2013

Gespräch mit der Physiotherapeutin

Vor kurzem hatte ich eine kleine Sportverletzung, die mich zu meiner Nachbarin, in ihre Physiotherapiepraxis führte.
Während der Behandlung musste sich meine Nachbarin immer wieder anhören, dass ich keine Schmerzen hatte, sondern nur vorübergehende Störungen.
Als das Unwetter aufkam und ich schnell ins Geschäft eilte, um die Hagel-Schäden so gut wie Möglich zu beseitigen, traf ich meine Nachbarin. Zwischendurch sagte ich, dass es mal etwas anderes wäre, den Sonntag Abend nicht faul auf dem Sofa zu verbringen, stattdessen wischte ich, mit meiner Frau und meinem Sohn, das Geschäft aus (wir haben ein Flachdach und sechs Lichtschächte, welche alle kaputt gegangen waren) und war etwas auf dem Dach tätig – auf dem es inzwischen angenehm frisch gewordenen war.
Sie sagte dazu: “Gut, immer das Positive sehen. Es sind ja nur kleine Störungen.” 
Das freute mich zu hören und brachte mich auf den Gedanken, dass Worte (wie bekannt) eine große Macht haben: Sie können eventuell eine Denkweise ändern. Das gilt natürlich sowohl für das Positive, als auch für das Negative.
Also, diese Situation hat mir beigebracht noch mehr auf meine Wortwahl zu achten.

Mittwoch, 7. August 2013

Wie man sich in den Kampf begibt

In meiner Jugend wurde ich von einem Satz geprägt. Ein alter Karate-Meister sagte: "Man soll den Gegner betrachten, wie einen Berg der in der Ferne liegt."
Später verstand ich die Botschaft, die sich dahinter verbirgt: Egal was auf dem Berg passiert, etwa ein Erdrutsch oder Anderes, kann uns aus Ferne nicht verletzen. Aus diesem Grund kann man entspannt und gelassen bleiben.
Im Kampf sollte man seinem Gegner mit kompletter Entspannung begegnen, zwar darf er nicht unterschätzen werden, jedoch lässt er sich viel einfacher kontrollieren, als wenn man sich verkrampft in den Kampf begibt.
So ist es auch im Alltag: Situationen, welche mit Gelassenheit entgegen genommen werden, sind viel einfacher zu bewältigen.

Dienstag, 6. August 2013

... und es geht los!

Herzlich Willkommen auf meinem Blog,
hier werde ich zu folgenden Themen Beiträge verfassen:

 Karate Erfahrungen in Verbindung mit dem Alltag •
meine Karate eBooks und Apps •
die Karate-Schule Taikikan •
meine Karate-Lehrgänge •
allgemeine Gedanken und Lebenseinstellung •

Über eure Rückmeldung würde ich mich sehr freuen, um hier einen wirklich schönen und interessanten Blog gestalten zu können.

Vielen Dank.